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Bist du noch ganz dicht? Für diesen Verein willst du allen Ernstes arbeiten?
Ist das dein Ernst? Willst du wirklich für die katholische Kirche arbeiten? Denk doch mal an die ganzen Skandale... Vielen solcher Fragen durfte ich in den letzten Jahren Rede und Antwort stehen. Und ich habe es gerne getan, seit ich, Rafael Derfuß (23), mich nach meinem Abitur im Jahr 2017 auf den Weg gemacht habe, an der Universität Würzburg katholische Theologie zu studieren.
Und sonst so?
Ich komme aus Hetzles, einem kleinen Dorf am südlichen Rand der Fränkischen Schweiz. Dort engagiere ich mich als Skilehrer im Skiclub, bei der freiwilligen Feuerwehr, spiele Fußball beim SV Hetzles, bin Kerwas-Bursche und bewirtschafte in meiner Freizeit zusammen mit meiner Familie unseren kleinen Biobauernhof mit dem Fokus auf Arten- & Naturschutz. In den letzten Jahren war ich als BDKJ-Vorstand im Dekanat Forchheim und in vielen Bereichen der Jugendarbeit meiner Heimatpfarrei St. Laurentius tätig. In meiner Freizeit gehe ich gerne Mountainbiken, Wandern & Klettern.
Aber zurück zum Anfang…
Dass ich einmal in der Kirche arbeiten möchte, war für mich schon früh klar. In welchem Beruf genau, dies galt es im Laufe meiner Schulzeit herauszufinden. Zugegeben: Ich hatte auch das ein oder andere Mal Zweifel, ob ich es wirklich wagen soll, mich heute noch für einen Beruf in der katholischen Kirche zu entscheiden. Vielleicht doch lieber etwas anderes studieren? Brauereimanagement? Politikwissenschaften? Land- & Forstwirtschaft? Ich hatte viele Ideen. Doch keine fühlte sich so richtig an, wie die Vorstellung Theologie zu studieren, um Pastoralreferent zu werden. Denn anders als viele Kritikerinnen & Kritiker sehe ich in all den Skandalen und dem zunehmenden Reformdruck eine Chance für unsere Kirche; dass wir uns wieder auf unsere Kernbotschaft besinnen. Auf die meiner Meinung nach beste Botschaft der Welt: Dass Gottes Reich schon jetzt, heute, in jeder und jedem von uns anbrechen kann; und dass es oft genau dort zu finden ist, wo wir es auf Anhieb vielleicht gar nicht vermuten. Mein Wunsch: dass wir alle uns gemeinsam als Kirche Jesus zum Vorbild nehmen; dass wir seine Frohe Botschaft der Hoffnung auf Frieden, Gerechtigkeit und Liebe auch in unserem Alltag leben: an unserem Arbeitsplatz, in der Schule, beim Feiern, in der Familie, im Freundeskreis und vor allem dort, wo sie vielleicht schon vergessen, sehnlichst erhofft, oder noch gar nicht angekommen ist.
Meine Vision für unsere Kirche:
Katholisch bleiben! Und das heißt für mich NICHT, dass alles so bleiben muss, wie es gerade ist, oder wieder werden soll, wie es einmal war. Katholisch sein bedeutet für mich, dass wir gemäß der Wortbedeutung (katholisch = allumfassend) in unsere Kirche Vielfalt leben, und uns dabei auf Christus und seine Botschaft ausrichten. Jede und jeder soll die Chance haben unsere Kirche mitzugestalten. Um unsere Kirche in eine gute Zukunft zu führen, an die ich fest glaube, gilt es, alles zu prüft und das Gute zu behalten (nach 1 Thess 5,21). In uns Christen muss brennen, was wir in anderen entzünden wollen: Die Hoffnung, der Frieden und die Liebe. Dann sind es nämlich wir, die Kirche leben und so unsere Gesellschaft und unsere Welt mitgestalten. Ich freue mich zusammen mit Ihnen, mit euch Kirche neu zu denken. Dabei gute Traditionen lebendig zu halten, aber eben auch ganz neue Ideen zu spinnen, uns über den Beckenrand unserer Gemeinde hinaus zu wagen und in den weiten Ozean der bunten Welt einzutauchen.
Ich freue mich auf viele interessante Gespräche und Erlebnisse mit ihnen, mit euch … bei Festen, zufällig auf der Straße, bei einem Kaffee oder Tee in meinem Büro im Pfarrzentrum St. Otto, oder auch überall sonst.
Ihr/Eurer Pastoralassistent Rafael Derfuß